Entscheidung
Sprache
Mit entsprechender Wortwahl, neudeutsch
Framing,
entstehen verschiedene Bilder und Verknüpfungen im Kopf.
So besteht
Volksabstimmung
aus den Wortteilen Volk und Abstimmung.
Das Volk ist die Masse, welche dumm ist und von Demagogen, als Benutzer dieses Wortes, geknetet wird wie Teig vom Bäcker.
Abtimmung ist eine Momentaufnahme einer Befindlichkeit.
Bürgerentscheid
hingegen identifiziert einerseits Individuen, sowie deren Macht etwas zu entscheiden. Dem Bürger (als Staatsbürger) werden (vernünftige) Entscheidungen zugetraut. Die Aufklärung läßt grüßen.
Das Wort
Bürgerbeteiligung
ist sehr gönnerhaft, da die Bürger, in einer Demokratie immerhin der Souverän, die Chefs
sind
und als solche nicht beteiligt werden müssen, sondern entscheiden, nicht untertänig "mit"entscheiden, was getan wird. In Umkehrung sollte man sich Politkerbeteiligung durch den Kopf gehen lassen. Trotzdem bezeichnet das populäre Wort Wahlbeteiligung bei Abstimmungen ein falsches Konstrukt. Stimmbeteiligung und Stimmbürger sind die genauesten Bezeichnungen für Abstimmungen.
Dass sich ein Teil der Bevölkerung wird nicht mitgenommen fühlt und die Bürger das Gefühl haben müssten, ernst genommen zu werden, kennzeichnet einen elitären Führungsanspruch.
Elite
ist schon historisch doppelt belegt und bezeichnet nicht nur die Besten, Auserlesenen, im Gegensatz zur Masse, sondern auch die oberen Zehntausend, das Establishment, das niemand will.
verwirrende Sprachpaare:
bürgernah - populistisch
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Terrorist - Freiheitskämpfer
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Arbeitgeber - Arbeitnehmer
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Natürlich haben Worte eine Eigendynamik und werden schließlich gesetzlich manifestiert. So werden aus ehemals "sicheren" Reaktoren "robuste", Arbeitslose werden dekadent. Auch andere Oxymora, wie Minuswachstum, Regelausnahme, etc. werden gerne zur Vernebelung genutzt. Die eigene Meinung wird als
Mehrheitsmeinung
deklariert und der politische Gegner diffamiert.
Doch sollte man sich bei ihrer Benutzung der
Wirkung
bewußt sein.
Antagonistische vorurteilsfähige
Sprachpaare
sind z.B.
Pragmatiker
und
Fundamentalisten.
Man kann auch
Wutbürger
den Egal-bürgern gegennüberstellen, massive Kritik als Shitstorm diffamieren, Propaganda strategische Kommunikation nennen oder die Verfassungsbrecher als Verfassungsschutz deklarieren.
Euphemismus,
wie Political Correctness und Politisch motivierter Tarnung,
Dysphemismus
und
Doublespeak
werden zu
Manipulation
öffentlicher Meinung
benutzt.
Das Gendern ist nur die auffälligste Form der subcutanen Einflußnahme.
Sprache wird instrumentalisiert, wie
hier
das Beispiel der
Volks-Produkte.
Herrschaftssprache wird nicht zum Verstehen, sondern zum Absondern produziert. Der Zuhörer soll, in seiner Unvollkommenheit, über die weisen Entscheidungen wissender Entscheider, vom Diskutant zum Bewunderer degradiert werden. Ist die Sprache gegenüber dem Zuhörer abgehoben, wird dem Sprecher tendenziell eher geglaubt, aber er wird
nicht verstanden.
Und das beste Totschlagargument in einer Diskussion ist eben das Wort Totschlagargument.
Ist Sprache dagegen konkret, wird der Sprecher verstanden, aber kritischer beleuchtet.
Selbst wenn hochrangige Personen nicht lügen, besteht ihre Aussage oft aus einem anderem Sinnzusammenhang als dem der Zuhörer. Kritisches Zuhöhren ist, so oder so, Vorraussetzung zum Verstehen.
Andererseits gibt es viel inneren Wiederstand zum kritischen Argumentieren. "Bloß nichts Falsches sagen" scheint Vielen als oberstes Gebot, um jedwedem Problem aus dem Weg zu gehen. Das öffnet propagierenden Alpha-Tieren und Medien, die Einem sagen wo der Hase lang läuft, natürlich Tür und Tor.
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Begriff |
Politiker-Entsprechung |
Wir |
gemeinsam jeder, wie er kann |
alle außer ich |
Verantwortung |
einstehen für seine Entscheidungen, Aussagen und Taten |
Verantwortungslosigkeit, Belohnung für Versagen |
Demokratie |
Volksherrschaft |
Elitenherrschaft alle Macht mir |
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Für weitere Studien sei
LTI - die Sprache des 3. Reiches
empfohlen,
neusprech.org,
Change, Reform und Wandel,
Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners,
oder eine
Wirtschafts-Neusprech-Besprechung.
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