Wissen
Mit der Geburt wird dem Kind das Recht auf Teilhabe
abgesprochen
und seine Stimme fällt, wie selbstverständlich, den Parlaments-Parteien
zu.
Mit dem Schulalter müssen Eltern ihr Kind fremden Leuten anvertrauen. Die Schule mag man noch aussuchen können, doch einzelne Lehrer werden den Kindern einfach vorgesetzt.
Erst mit
18-21
wird dem Menschen ein unbedeutender Teil dieses Rechts, in Form von
Wahlrecht,
wieder übertragen. Das wichtigere Stimmrecht bleibt lebenslang bei der Partei.
Die selbsternannte Bildungselite begründet ihr (Vor-)Urteil vom Bildungsverfall mit sinkender
Wahlbeteilligung.
Dabei ist das gegliederte Schulsystem
demokratiewidrig.
Direktorenposten werden nach Parteibuch besetzt. Das Schulsystem hemmt oft mit autoritärem, statt partizipativen Erziehungsstil, behindert die
Entwicklung
der Heranwachsenden. In der ganzen Schulzeit ist ½ Unterrichtsstunde über direkte Demokratie vorgesehen. Staatstragende Meinung jedoch wird im Sozialkunde-, Politikwissenschafts-, Staatsbürgerkunde- Unterricht
gelehrt
und belohnt. Im Ergebnis sind Politologen (bezahlte und arbeitslose) nicht in der Lage/gewillt eine vernünftige Systemkritik zu äußern. Und Heranwachsende werden zu dummen, unmündigen Bürgern erzogen.
Während das normale Schulsystem die
Demokratiebildung
zuerst von allen wirklichen Entscheidungsprozessen ausschließt, um sie, in Kopie 'echter' Institutionen, einer Farbenlehre für Siebenjährige für bestimmte
Entscheidungen,
zurückzugeben - bewerteten im Internet die Schüler (als Hauptkunden der Schule) in
Deutschland
die Lehrerleistung. In Korea dürfen die Schüler gar ihre Lehrer
auswählen.
Im Berliner Lennon-Gymnasium hat man sich letzlich auf den
Unterrichtsbeginn
um 8:00 Uhr geeinigt.
In Lüdinghausen stimmen die Schüler über die Verwendung des
Schülerhaushalts
ab.
Andererseits wird unter dem Deckmantel Jugendschutz politische
Zensur
betrieben.
Beginnen könnte man mit Unterricht zu Deliberation
einer
Collage,
dem
Simulationsspiel
zur Demokratie nach einer Dorfgründung, einen Besuch zu einem Planfeststellungsverfahren
oder Zuhause mit dem
Familienrat.
Es gibt weltweit ca. 100
demokratische Schulen.
Die CSU fürchtete sich vor einem
Volksentscheid
11/2012
zu Studiengebühren.
In Berlin wehrt man sich
2018
gegen die
Privatisierung
von Schulgebäuden.
Während der Schulzeit wird unzureichend über Demokratie informiert. Damit werden Vorurteile aufgebaut, die sich ein Leben lang halten:
In der Schule möchte man das Mehrheits- und Gleichheitstsprinzip der alten Griechen gerne auf die Bundesrepublik übertragen sehen. Das Mehrheitsprinzip gilt jedoch nur innerhalb des
Parlaments.
Der Rest der Bevölkerung ist von den Abstimmungen ausgeschlossen. Das Gleichheitsprinzip wird selbst dort noch durch den
Fraktionszwang
ausgehebelt. Widersetzt sich ein Abgeordneter dem Beschluß der Parteispitze, muß er damit rechnen, bei der nächsten Wahl nicht mehr auf der Parteiliste zur Wahl zu erscheinen und setzt damit seine
Diäten,
Rentenbezüge und Nebenjobs aufs Spiel. Diese Zusammenhänge werden gern versteckt oder sind dem Normalbürger zu
komplex.
Ergo lernt man de jure für die Schule - muß aber später mit de fakto
leben.
Mit
Change Management
werden junge Lehrer umprogrammiert und als informelle Führer der "Reform" installiert.
Wir brauchen deshalb eine "neue Aufklärung" aus der fremd-verschuldeten Unmündigkeit.
Bereit für einen
Test?
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