Global
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weder Verfassungsänderungen per Initiativrecht, noch fakultatives Referendum |
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nur fakultative Referenden |
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Verfassungsänderungen per Initiativrecht |
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Verfassungsänderungen per Initiativrecht und fakultative Referenden |
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In den
Vereinigten Staaten
(USA oder VSA)
werden
sowohl der
Präsident,
als auch der
Senat
und Repräsentantenhaus durch
Wahlmänner
eingesetzt.
Die
Blöcke
des Mehrheitswahlrechts, Demokraten und Republikaner, setzen sich sehr unterschiedlich zusammen. Parteien haben hier kaum Einfluß auf Politiker. Jedoch gibt es eine mächtige politische
Elite,
die das System in eine Plutokratie wandelt. Die Grundrechte im Zusatzartikel (Bill of Rights) enthalten lediglich Freiheit und das
Petitionsrecht.
Die
Innenpolitik
hingegen erfolgt überwiegend dezentral. Bundesländer und Kommunen haben weitreichende Kompetenzen. In allen
Bundesstaaten,
außer Delaware, gibt es die obligatorische Volksabstimmung bei Verfassungsänderungen. Die
Hälfte
aller Bundesstaaten kennt fakultatives Referendum schon länger. South Dakota hat die Gesetzesinitiative bereits
1898
eingeführt. Jedoch wird das
Initiativrecht
erst seit
1970,
dafür mit steigender Begeisterung genutzt. Zustimmungsquoren, Finanztabus sind unbekannt. Beteiligungquoren liegen zwischen 1% und 4%. Unterschriften können frei gesammelt werden und sind frei von Fristen oder erheblich länger als hier gehandhabt. Verfassungsrecht hat der Bürger, mittels direkter Demokratie, in 18 US-Bundesstaaten, Gesetzes-Initiativrecht in 21 und Gesetzes-Vetorecht in 24 US-Bundesstaaten.
In Michigan, Missouri und Illinois wird das Volk alle 20 Jahre (jede Generation) nach der Notwendigkeit einer neuen Verfassung (der Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung) befragt. Die meißten Referenden finden in Oregon, Kalifornien, Colorado, North Dakota und Arizona statt. Es wurden über
50 verschiedene
Arten Volksentscheide in den verschiedenen Staaten gezählt.
Zur US-Wahl
11/2012
wurde gleichzeitig über
176 Abstimmungen
entschieden.
Neben den local ballots (auf Gemeinde-Ebene) und state ballots kann man in Kalifornien über die Wahl zum US-Senat und US-Abgeordnetenhaus, den CA-Senat und CA-Abgeordnetenhaus, Richter zum Superior Court, member board of education, BART- (oeffentlicher Verkehr) Direktor und Vieles mehr entscheiden.
Amerikanische Bürger können seit
1600
u.A. in Connecticut, Maine, Massachusetts, Rhode Island, Vermont bei
Town Meetings
über den Etat ihrer Stadt und das Gehalt der Staatsbediensteten abstimmen oder eigene Vorschläge einreichen.
Kalifornien,
beispielgebend
für größere Staaten,
stimmt
seit
1910
ab und es hat bis
2010
2.300 Volksabstimmungen gegeben. Für nen Dollar/Unterschrift
übernimmt
eine von fünf Firmen das Sammeln bei Initiativen. Insgesamt sollte man
3 Mill. Dollar
für eine Abstimmung ausgeben können. Die Kalifornier stimmen so gerne ab, dass auch mal
Quatsch
rauskommt. Allerdings wächst die Verfassung auf Buchgröße an.
Übrigens: Kalifornien ist nicht pleite, sondern hat bei gleichen Schulden das 30fache Bruttoinlandsprodukt wie Berlin.
In
New York
nimmt man es mit Volksentscheiden, dank
Bloomberg,
nicht so ganz genau. Kalifornien hingegen
kämpft
und Colorado
kifft.
Gleichzeitig
zur Präsidentenwahl
11/2016
stehen 160 Volksabstimmungen in 35 Bundesstaaten an.
Quebec
wollte sich
1995,
von Kanada trennen.
In
British Columbia
scheiterte die Reform des Wahlsystems am 60%-Quorum.
↑
Lateinamerika's neue
Verfassungen
Puerto Rico
kennt obligatorisches
Referendum.
11/2012
stimmten die Bürger
konsultativ
für einen
Anschluß
an die VSA als 51. Bundesstaat.
Antigua und Barbuda
kennen obligatorische
Referenden.
In
Barbados
sollte ein obligatorisches
Referendum
abgehalten werden.
Anguilla
entschied sich
02/1969
für eine neue Verfassung.
Die
Bahamas
haben kennen obligatorische Referenden und haben
02/2002
5 verschiedene Verfassungsänderungen abgelehnt.
Der berüchtigte Papa Doc hatte auf
Haiti
2 Referenden zur Sicherung seiner Macht angesetzt:
04/1961
die Verlängerung seiner Amtzeit mit 100% Zustimmung und
06/1964
das Verfassungsreferendum mit 99,9% Zustimmung, ganz in Tradition mit Verfassungsreferendum von
06/1918
mit 99,2% Zustimmung, sowie
06/1985
mit 99,98% Zustimmung.
10/2007
wurde ein Freihandelsabkommen zwischen USA, Zentralamerika und der Dominikanischen Republik beschlossen. In
Costa Rica
gab es hierzu ein Referendum. Das Abkommen wurde bei knapper
Mehrheit
angenommen.
Derweil plant die
katholische Kirche
06/2010
eine Volksabstimmung zur Homo-Ehe.
"Gehorchend Befehlen" ist der Grundsatz der
EZLN
, der basisdemokratischen Revolutionsbewegung Zapatistas in
Mexiko.
80 Künstler haben
02/2014
zum
Volkskongress
für mehr direkte Demokratie aufgerufen.
Belize
kennt konsultative Referenden zu "Fragen von nationalem Belang".
In
Nicaragua
will
Daniel Ortega direkte Partizipation der Bürger unter Führung der FSLN einführen.
In
Panama
lehnen
große Teile der Bevölkerung die Erweiterung des Kanals aus wirtschaftlichen und Umweltgründen ab.
Honduras
erweist
sich als Bananenrepublik Deutschlands. Aus Angst vor einer Volksabstimmung interveniert die FDP-Naumann-Stiftung.
In
Paraguay
setzt sich der Präsident Fernando Lugo per
Volksabstimmung
vor allem für seine Wiederwahl ein. Das hat bisher nicht geklappt.
Kuba
hat
02/2019
über die Verfassung
abgestimmt.
Die Beteiligung lag bei 84%. 86,8% stimmten für die Verfassung 9% gegen sie.
gesamt 28 Volksentscheide von
2017 - 2014
in Uruguay
- gescheitert an Nein-Stimmen
- war Erfolgreich
1971
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Einmalige Wiederwahl von Präsident und Vizepräsident
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N |
1971
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Rücktrittspflicht des Präsidenten bei Gesetzeswidrigkeiten von Ministern
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N |
1994
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27 % des Staatshaushalts für Bildung
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N |
2003
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Gegen die Aufhebung des staatlichen Erdölmonopols
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E |
2004
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Für die Wasserversorgung in Staatsbesitz
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E |
2009
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Aufhebung des Gesetzes über die Straffreiheit während der Militärdiktatur
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N |
2014
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Senkung des Strafmündigkeitsalters auf 16 Jahre
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N |
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In
Uruguay
gibt es seit dem Verfassungsreferendum
1917
Volksabstimmungen.
Die Volksinitiative, es braucht 25% Unterschriften, wurde
1934
verfassungsmässig institutionalisiert. Das fakultative Referendum kam
1967.
Die ursprünglische Idee wurde von José Batlle y Ordóñez, der
1903 - 1907
Präsident von Uruguay war und seinerzeit öfters die Schweiz
besuchte,
ins Land gebracht.
Venezuela
demonstriert
08/2004,
was ein
obligatorisches
Referendum
für Verwirrungen bringen kann und wie es
für Abschaffung demokratischer Grundrechte (hier Amtszeitbegrenzung) mißbraucht werden kann. Es gibt aber auch ein
Vetorecht
der Bevölkerung, mit einem Beteiligungsquorum von 40%
(vorgeschaltet
bei 30 Mill. Einwohnern: 200.000, danach nochmal 4.Mill. Unterschriften innerhalb von 3 Tagen), sowie ein Parlamentsausschuss für direkte Demokratie und Medien.
Der von der Opposition angestrengte, unechte Volksentscheid zur Amtsenthebung von Präsident Nicolás Maduro
2017
ist kompliziert und
aufwendig
gestaltet, um der Bevölkerung Steine in den Weg zu legen. Letzlich wurde es erst wegen
Ausnahmezustand
(Geldknappheit) gestoppt, dann doch
durchgeführt.
Seit der
bolivarischen
Verfassung,
die
12/1999
von Bürgerversammlungen erarbeitet wurde, haben die Bürger ein gewaltiges Stück mitzureden.
In Bolivien hat das Volk umfangreiche
Rechte,
wie verbindliche Bürgerversammlungen, Ausformulierung von Gesetzen, Referenden zu allen Fragen nationaler Bedeutung einschließlich Verfassungsänderungen und zur Außenpolitik.
Hier wollte der Präsident über den umstrittenen
12/2005
Koka-Anbau
abstimmen lassen.
2007
sollte über einen neue
12/2005
Verfassung
abgestimmt werden. Das Projekt wurde wegen dem Verteilungskampf auf
2009
verschoben.
Bei der
07/2006
Separatismusabstimmung, bei welchem sich der erdgasreiche Osten wieder vom Hochland separieren will, mischt sich die
Kirche
ein.
Seine Amtszeit konnte Morales
02/2016
auf diesem Wege
nicht verlängern.
Deshalb startet er ein
weiteres
Referendum.
Ecuador
zeigt deutlich, wie schwer es den Machthabern fällt, von ihrer Einmischung zu lassen.
04/2007
soll ein
Referendum
darüber entscheiden, ob eine verfassungsgebende Versammlung eingesetzt wird, denn der frisch gewählte Präsident Rafael Correa versprach mehr Gerechtigkeit, die nur mit Aufbrachen alter Seilschaften zu erreichen ist.
08/2013
kontert der Präsident auf eine geplante Naturpark-Öl-Abstimmung mit der Drohung einer
Wald-Zeitungspapier-Abstimmung.
In
Peru
gab es
1993
von Präsident Fujimori eine verfassungsgebende Volksabstimmung.
In
Kolumbien
möchte
der Präsident Uribe
08/2009
seine 3. Amtszeit vom Volk absegnen lassen. Zur nötigen Änderung der
Verfassung
braucht es hier nur ein 25% Zustimmungsquorum.
Beim Goldrausch
02/2015
werden
Bedenken
zur erwarteten Umweltverschmutzung leichtfertig aufs Spiel gesetzt.
Zum
Friedensvertrag
2016
ist nach Gerichtsurteil nur ein 13%iges Zustimmungsquorum nötig.
Das erste
Friedensabkommen
10/2016
zwischen Kolumbien und der Farc-Guerilla ist hauchdünn 49,76% zu 50,23% gescheitert. Nach neuer Verhandlung gibt es eine Einigung ohne das Volk.
Chiles
Transition
begann nach dem
Referendum
10/1988
zu Pinochet's Amtsenthebung.
Die
Osterinseln,
politisch zu Chile gehörend, haben
09/2017
per Volksentscheid das größte Meeresschutzgebiet Lateinamerikas geschaffen.
Auf den
Massendemonstrationen,
die
Argentinien.
02/2002
wochenlang erlebte, verzichten die Demonstranten auf politische Reden - denn Redner sind per se diskreditiert. Die Argentinier drückten ihren Unmut statt dessen mit Lärm aus: durch Klappern mit leeren Kochtöpfen.
11/1984
gab es eine Ad-Hoc-Abstimmung zum Beagle-Kanal-Vertrag mit Chile.
In
Brasilien
haben
sich die Menschen
10/2010
für eine 4. Zeitzone entschieden.
Porto Alegre,
eine brasilianische Großstadt,
hat gute Erfahrungen mit direkter Demokratie gemacht. Das Modell der Selbstbestimmung wurde inzwischen schon oft kopiert{letztens sogar im Berliner Bezirk
Lichtenberg)
und hat sich so gut bewährt, dass es gleich auf die gesamte Region
Rio Grande do Sul
ausgeweitet wurde. Auch in
La Plata,
Belo Horizonte und
Recife
entscheiden die Bürger über Projekte und den Haushalt ihrer Stadt.
06/2013,
nach massiven Protesten, schlug die Staatspräsidentin ein
Referendum
zu einer Art verfassungsgebende Versammlung vor.
↑
An
Ägypten
lassen sich einige Beobachtungen machen und Schlüsse ziehen:
-
wie man sich unhaltsamer Zustände entledigt
-
dass man sich auch nach einer Wahl unhaltsamer Zustände entledigen kann
-
man sollte vor der Revolution einen Plan haben
-
repräsentative Demokratie ist nicht die Lösung
-
Verfassungsreferenden von Oben sind Doktrin
1952-2011
wurde 21 Mal über Verfassungen, Friedensverträge und
Präsidenten
abgestimmt.
Schon
2007
führte Ägypten einen Boykott
eines Referendums vor, denn die Auszählungen zu den Antiterror-(Demokratiebegrenzungs-)gesetzen waren getürkt.
03/2011
gab es eine
Abstimmung
zur Verfassung. Mit 41% Beteiligung und 77% Ja-Stimmen konnte die Verfassung nur als Paket angenommen werden.
Die Muslimische Regierung
zeigt
aber, wie man eine
Demokratieentwicklung
im Keim erstickt.
12/2012
stimmten bei 33% Beteiligung 62% mit Ja zur neuen Verfassung.
Die Mititär-Regierung zeigt, dass eine
Sammlung
von obligatorischen Referenden noch keine gute Verfassung macht.
01/2014
stimmten bei 39% Beteiligung 98% mit Ja zur neuen Verfassung.
Zwischen Entwicklungshelfern wird gestritten, ob Geld oder
Mitbestimmung
das effektivere Mittel zur Verbesserung der Lebenssituation ist.
In
Libyen
beschreibt
Gaddafi`s
Grünes Buch
die Volksherrschaft (Dschamahiriyya) in so genannten Basisvolkskongressen. Als
Vordenker
und Interpret der von ihm verfassten Dritten Universaltheorie trifft Gaddafi in der Praxis fast alle wichtigen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen selbst. Die Medien unterliegen strikter staatlicher Kontrolle. Vielleicht funktioniert die Theorie
ohne
Gadaffi?
- Mal sehen. Nach einer Wahl
soll eine neue Verfassung ausgearbeitet und abgestimmt werden.
Algerien
hat die
Unabhängigkeit
von Frankreich seit
1962
erreicht und stimmte
1999
einem Friedensplan zu.
Algerien kennt
obligatorische
Referenden.
Marokko
verweigert
verweigert seinem besetzten Nachbarn Westsahara ein vereinbartes Referendum um seine Unabhängigkeit.
07/2011
wurde in einem Verfassungsreferendum eine Neuwahl beschlossen.
Verfassungsreferenden fanden auch in
statt.
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Auch
Uganda
hat in einer
Volksabstimmung
im Jahr
2005
die Einführung eines Mehrparteiensystems beschlossen.
Die Militärdiktatur im islamischen
Mauretanien
hielt
2006
eine Volksabstimmung zur Verfassung und Amtszeitbegrenzung des Präsidenten ab.
08/2017
war die
Amtszeitbegrenzung
wieder ein Thema.
Der Präsident (Ouattara) der
Elfenbeinküste
dückte
11/2016
ein umstrittenes Referendum zur
Machterweiterung
durch. Nur 1/4 der Einwohner ist abstimmungsberechtigt.
In
Kenia
lautet die wichtigste
Frage
11/2005
: "Orange oder Banane?" Die beiden Früchte stehen für die Ablehnung oder
Zustimmung eines Verfassungsentwurfs. Das Referendum wurde
abgelehnt.
In
Namibia
wird derzeit
2006
ein
Referendum-Gesetz für Angelegenheiten im nationalen Interesse vorbereitet.
Autokrat Mugabe wollte
Simbabwe
2013
sowohl ein
VerfassungsReferendum(das mit 95% angenommen wurde),
als auch die anstehende Wahl, unter dem
Vorwand
der Geldknappheit verwehren. Verbesserungen gibt es zur Gewaltenteilung, Wahlen und Amtszeitbegrenzung.
Mit einem minimalen Vorlauf von einer Woche hat sich
12/2015
Kagame (der ehemalige Tutsi-Milizenchef) von
Ruanda
zum 3. Mal zum
Präsidenten
bestätigen lassen.
Das englischsprachliche
Kamerun
hat sich
1960
von Frankreich
im Referendum getrennt.
1961
gab es ein weiteres Referendum zur Trennung Südkameruns von GroßBritanien und somit dem englischsprachigen Teil
Nigerias.
Der
Sudan
hat sich, zum Preis von 100 Totesopfern,
2011
für die
Unabhängigkeit
des unterentwickelten, nichtarabischen
Süd-Sudan
entschieden. Streitpunkte sind Wasser und Öl.
04/2016
hat sich
Darfur
für die Verwaltungsreform und die Teilung in 5 Einzelstaaten ausgesprochen.
Benin
kennt Ad Hoc Referenden.
Südafrika
hat
03/1992
hat die
Rassentrennung
per Referendum beendet.
Der
israelische
Kibbuz
ist ein selbstverwaltetes Kollektiv, welches nach demokratischen Ordnungsprinzipien verfasst ist. Der Präsident Abbas hat
06/2006
kurzfristig
ein Referendum über die
Rahmenbedingungen
für
Palästina
angekündigt.
Doch bei ständiger Friedensgefahr bleibt keine Zeit zum Nachdenken.
Das geistliche Oberhaupt
Irans,
Ajatollah Ali Chamenei, schlug ein eigentlich progressives
globales Referendum
zum Thema Israel vor, wäre da nicht der unterschwellige Aufruf zum kollektiven Massenmord. In
Iran
gibt es nur obligatorisches Referendum.
Im
Irak
wird die völlige
Selbstständigkeit
Ende
2005
erwartet. Was Deutschland verwehrt bleibt, bekommt Irak geschenkt: einen Volksentscheid über eine neue Verfassung und kommt damit theoretisch einer echten Demokratie näher.
Die Kurden im Nordirak wollen laut Präsident Barsani ein Referendum über die Unabhängigkeit abhalten. Mit Waffengewalt abgehaltene Referenden sind jedoch wertlos und von Gotteskriegern abgehaltene Volksbefragungen scheinheilig.
04/2016
fordert der KDP-Chef Barzani ein
Referendum
zur Unabhäbhängigkeit der kurdisch-syrischen "Demokratischen Föderation".
09/2017
streben Irak's Kurden einen
unabhängien
Staat an; ein utopisches Modell der demokratischen Autonomie (92 % Zustimmung),
wiederum ohne den Segen des
Parlaments.
Kaum
2012-2014
hat sich in der Kurdisch-
Syrischen
Provinz Rojava eine
Basisdemokratie
etabliert, nähert sich auch schon ihr Krebsgeschwür Parlamentarismus (incl. Quoten).
Aber selbst diese bescheidenen Versuche werden von den Anrainern und Putin im Keim
erstickt.
Nach Kriegende
2019
gibt es immer noch diesen demokratischen
Aufbau
und steht seine Zerschlagung nach wie vor im Raum.
Offensichtlich tut sich im
Nachbarland
Türkei
10/2005
Einiges in Sachen Kurdistan. Und nicht nur das, wurde doch
09/2010
über die
Verfassungsreform
abgestimmt.
Unfriedliche Demonstranten haben
06/2013
gegen das Bauprojekt im
Gezi-Park
und vieles Anderes gekämpft.
06/2016
überkommt Erdogan plötzlich die Idee sein Volk über die
Beitrittsverhandlungen
zur EU, die
Todesstrafe
abstimmen zu lassen.
Für eine Volksabstimmung zur
Verfassungsreform
2017
für sein Präsidialsystem verfehlte er zunächst 2/3 und brauchte deshalb für eine Volksabstimmung 3/5 im Parlament und gewann diese
letzlich
mit umstrittenen 51%.
In
Nord-Zypern
wurde
06/2014
über eine neue Verfassung
abgestimmt
und
abgelehnt.
Die Vereinigung
2004
mit dem EU
Süd-Zypern
hat auch nicht geklappt.
Der Staat
Katar
hat
04/2003
in einem Ad-Hoc-Referendum über die Verfassung gestimmt.
Bahrain
hat
02/2001
in einem Ad-Hoc-Referendum über eine Absichtserklärung des Königs abgestimmt.
State of Islam
will muslemische Staatsreligion (mit dem Konzept der Shura) der direkten Demokratie sein.
↑
Die USA und Kasachstan haben ihre Ablehnung gegenüber dem Referendum über einen
UN-Beitritt
Taiwans zum Ausdruck gebracht.
Die gesetzliche
Grundlage
für künftige Referenden in
Taiwan
ist zwar gelegt, doch die Themen, über die das Volk befinden soll, sind eingeschränkt, nicht zuletzt wegen dem verärgerten China
10/2011.
Das Referendum über einen
UN-Beitritt
ist an dem 50 %-igen Beteiligungs-Quorum (Teilgenommen/Verweigert-Liste) gescheitert.
Professor Aki ist
10/2008,
in einen
Hungerstreik getreten, um Einführung der direkten Demokratie zu kämpfen.
08/2013
prügelte
sich das Parlament um ein Referendum zum Atomausstieg.
Indien
verweigert
Kaschmir
eine von der UNO geforderte Volksabstimmung über den Beitritt Kaschmirs zu Indien oder
Pakistan
oder die Gründung eines eigenen Staates.
Ein Dorf stellt sich den Interessen eines britischen Bergbaukonzerns
entgegen
und stoppt den Aluminiumabbau.
Die
Ideale
Gandhis werden in Indien nicht sonderlich hoch geschätzt.
Bangladesch
kennt obligatorisches Referendum.
Japan
möchte sich, wegen China und Nordkorea, gerne die
Angriffspolitik
der USA zu Eigen machen, braucht dazu aber einen Volksentscheid.
Die kleine Gemeinde
Okawa
hat Probleme bei der Umstellung von Lokalparlament auf Gemeindeversammlung.
Die
Südkoreanische
Staatschefin wünscht sich eine längere
Amtszeit.
Nachdem sich, von der UNO unterstützt,
2002
Osttimor
mittels
Volksabstimmung von
Indonesien
gelöst hat, ist die innenpolitische Lage instabil.
Eine große Volksgruppe in Indonesien, die
Minangkabau treffen ihre Entscheidungen basisdemokratisch nach dem Konsensprinzip.
Eines der schlimmsten Beispiele eines staatsgelenkten Referendums ist, nach dem verheerenden Taifun
2008,
in
Birma
zu
beobachten
gewesen.
In
Thailand
protestiert die Bevölkerung
2008
gegen alle Politiker.
Doch der Chef der Partei "Volksallianz für Demokratie" (PAD) beantwortet die Vorwürfe zynisch: Das [Recht zu wählen] haben sie [die Armen]. Aber wir haben auch das Recht sie zu erziehen. Wir müssen ihnen nur die richtigen Informationen geben.
2017
soll der Verfassumgsentwurf des
Militärs
per Referendum bestätigt werden.
Bei Diskussionen zum Verfassumgsentwurf drohen
Haftstrafen
von bis zu zehn Jahren. Trotzdem beteiligten sich nur 55% und votierten 62% für die Verfassung.
Vor dem
Volkskongress in
China
03/2010
erklärte Ministerpräsident,
Selbstverwaltung
und Transparenz auf lokaler Ebene sollen eingeführt werden.
In Hongkong organisierten sich
07/2014
800.000 Hongkonger zu einem unechten
Referendum.
Der
Mongolische
Präsident kommt
selbst
oder schickt
regelmäßig
seine Mitarbeiter in die Schweiz, um sich über direkte Demokratie zu informieren, für die Einführung von Referenden in seinem Land.
↑
Ups, plötzlich gibt's
Abstimmungen
in
Neuseeland:
Die konservative "National Party" Neuseelands führte
1993
aus taktischen Gründen die Volksinitiative ein. Jetzt sind die Politiker überrascht.
Zur Beratung über ein neues Polizeigesetz meinte der Polizeibeamte Hamish McCardle, dass "die Menschen auf der Straße am besten wissen, wie ihnen ihre Polizei gegenübertreten soll". Gesetzesentwürfe "sollten nicht nur Politikern vorbehalten bleiben". und öffnete
2007
ein
Wiki
zum Mitgestalten des PolizeiGesetzesEntwurfs.
12/2015
wurde über eine neue
Nationaflagge
aus 5 Motiven ausgesucht,
2016
trat der Gewinner gegen die alte Flagge an und verlor 43 zu 57 %.
Bei
Open Data,
den öffentlich zugänglichen Regierungsdaten, ist Neuseeland Spitzenreiter.
Australien
kennt
zahlreiche
Volksabstimmungen. Bei Verfassungsänderungen sind Referenden obligatorisch. Bei Volksinitiativen gibt es große
Hürden.
Regelmäßige Referenden
gibt es auch in
Papua-Neuguinea,
wie zur
Unabhängigkeit
12/2019
von Bougainville,
angenommen mit 97,7 % der abgegebenen Stimmen.
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