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Ministaaten


Ministaaten sind separatistische Bewegungen, ausgerufene Staaten, die nicht von anderen Staaten anerkannt werden und kein Militär haben, ihr Land zu verteidigen.

Im Erzgebirge gibt es eine selbsternannte kleine Republik, auch sie war ein Ergebnis der deutschen Teilung. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Schwarzenberg 42 Tage lang unbesetzt von den Alliierten und schuf seine eigene Verwaltung. Nach der Wende versuchten freiheitsliebende Bürger um Bildhauer Jörg Baier, die Freie Republik Schwarzenberg wiederzubeleben.

Im Februar 2009 rief ein Grüppchen in einem baufälligen Schloss in Brandenburg das Fürstentum Germania aus. Sie behaupteten, einen basisdemokratischen Kirchenstaat zu gründen. Tatsächlich waren es Anhänger der Idee der kommissarischen Reichsregierung (KRR). Diese Gruppen behaupten, die Bundesrepublik sei illegal, das Deutsche Reich aber bestehe fort - mit ihnen als rechtmäßige Regierung. Im Mai 2009 räumte die Polizei das Schloss - hierzulande sind Unabhängigkeitserklärungen auf deutschem Staatsgebiet verboten.

Die in ganz Deutschland verteilten Reichsbürger sind 10/2016, nach dem Tod eines Polizisten, ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.

Mit der Ausrufung der Republik Freies Wendland protestierten 5000 Atomkraftgegner 05/1980 gegen Bohrungen für das Atommülllager Gorleben. Nach einem Monat wurde das Gelände auf Anordnung der Regierung durch die Polizei geräumt.

Ein Staat als Kugel: Der Wiener Künstler Edwin Lipburger errichtete 1971 in Österreich ein Kugelhaus. Nach Rangeleien mit den Behörden wegen fehlender Baugenehmigungen rief er 1976 die Republik Kugelmugel aus.

Das Fürstentum Sealand liegt auf einer ausrangierten Militärplattform vor der englischen Küste und ist eine der bekanntesten Mikronationen. Am 2. September 1967 rief Paddy Roy Bates hier seinen eigenen Staat aus. Sealand hat eine eigene Währung, den Sealand Dollar, eigene Briefmarken, eine Verfassung und eine turbulente Geschichte.

Die Wohnsiedlung Freistadt Christiana in Kopenhagen wurde 1971 auf einem ehemaligen Militärgelände gegründet. Die dänische Enklave alternativen Lebensgefühls verwaltet sich selbst und hat eine eigene Flagge. Immer wieder kam es zu Konflikten mit der angrenzenden Stadt, die Christiana eingliedern wollte. 04/2011 kauften die Bewohner der Hippierepublik schließlich ihr Grundstück für rund zehn Millionen Euro vom Staat ab.

Eli Avivi ist der Herrscher über Achsivland - und abgesehen von seiner Frau auch der einzige Einwohner. An einem israelischen Küstenabschnitt nahe der libanesischen Grenze rief Avivi 1970 seine unabhängige Republik aus. Inzwischen hat er Kultstatus in Israel, die Regierung lässt ihn gewähren. Offzielle Schilder weisen den Weg in sein Reich, in dem der Alt-Hippie gerne Touristen empfängt - und ihnen dann einen Stempel in ihren Pass drückt.

Das Gay and Lesbian Kingdom of the Coral Sea Island entstand 2004 aus Protest gegen die Ablehnung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Australien. Auf einer Inselgruppe vor der australischen Küste hisste eine Gruppe Aktivisten die Regenbogenflagge. Das schwule Königreich hat den Euro zu seiner Währung erklärt und gibt eigene Briefmarken heraus.

Einige Ministaaten-Projekte sind nicht ganz ernst gemeint. Der britische Comedian Danny Wallace startete das Königreich Lovely 2005 in seiner Londoner Wohnung. Verpackt war das ganze in der sechstteiligen TV-Serie How to Start Your Own Country (Wie Sie Ihren eigenen Staat gründen). Auf seiner Suche nach internationaler Anerkennung wollte Wallace am Vorausscheid des Eurovision Song Contest 2006 teilnehmen und reiste nach New York, um bei der UN vorzusprechen - vergeblich.

Im Westen von Australien proklamierte der ehemalige Farmer Leonard George Casley 1970 die Hutt-River-Provinz Grund: Die australische Regierung hatte eine Quotenregelung erlassen, die den Bauern nach eigenen Angaben ruiniert hätte. Also sagte er sich los. Seitdem nimmt Prinz Leonard seine Aufgabe sehr ernst: Persönlich hisst er jeden Morgen die Staatsflagge und stempelt Visa für die Besucher. Einmal erklärte er Australien sogar den Krieg - beendete ihn aber drei Tage später wieder.

Vielleicht ist deshalb die unbewohnte Insel Redonda so beliebt: Aktuell behaupten mindestens drei Personen, König des Eilands im Karibischen Meer zu sein. Pech für sie: Redonda gehört politisch zu Antigua und Barbuda. Der Schriftsteller Matthew Phipps Shiel soll sich als erster zum König der Insel erhoben haben. Er wollte eine literarische Dynastie begründen.

Einen politischen Hintergrund hat die Conch Republic in Florida - auch wenn man es ihr heute kaum noch ansieht. Als die amerikanischen Behörden 1982 Grenzkontrollen auf dem einzigen Landweg nach Key West einrichteten, erklärte sich die Stadtregierung für unabhängig. Der Bürgermeister wurde zum Premierminister und den USA wurde der Krieg erklärt. Die bedingungslose Kapitulation erfolgte jedoch gleich darauf. Die Kontrollstelle wurde jedoch wieder abgeschafft. Heute existiert die «Muschelrepublik» nur noch symbolisch. Der Unabhängigkeitstag wird aber jedes Jahr am 23. April mit einem bunten Spektakel gefeiert.

Wie viele andere Mininationen ist auch Ladonien als Form des Protests entstanden. Der Künstler Lars Vilks errichtete in Südschweden Skulpturen in einem Naturschutzgebiet, die die Behörden wegen fehlender Genehmigung abreißen wollten. Vilks rief 1996 Ladonien ins Leben. Über das Internet kann man Staatsbürger werden, für zwölf Dollar einen ladonischen Adelstitel erwerben. Im Jahr 2002 wollten 3000 pakistanische Flüchtlinge immigrieren.

Nicht immer drücken Staaten ein Auge zu und dulden die Mininationen: 1972 schüttete eine Gruppe Amerikaner auf dem Minerva-Riff im Südpazifk eine Insel auf und rief dort die Republik Minerva aus. Kurz darauf rückte Tonga mit Streitkräften ein und annektierten das Eiland. Da halfen auch eigene Flagge und selbstgeprägte Münzen nichts.

Das norditalienische Städtchen Seborga erklärte der Blumenhändler Giorgio Carbone 1993 zum Fürstentum - und sich selbst zum Herrscher. Mittels historischer Dokumente meint er nachweisen zu können, dass das Dorf völkerrechtich nicht zum italienischen Staat gehört. Der lässt die Eigenbrödler gewähren, solange sie sich an italienische Gesetze halten. Carbone gelang mit der Unabhängigkeitserklärung ein cleverer Schachzug: Seit der Ausrufung strömen Touristen in das Örtchen, um mit der eigenen Währung Luigino zu bezahlen und sich Fantasieausweise ausstellen zu lassen.

Auch in Italien ist Damanhur beheimatet. Es handelt sich um eine spirituelle Gemeinschaft, welche an Zeitreisen und Wiedergeburt glaubt.

Die Mönchsrepublik Athos in Griechenland hat eine eigene Verwaltung und eigene Regeln haben. Frauen und weiblichen Tieren ist der Zutritt zum Berg Athos untersagt.

Hinzugekommen ist das russische Dorf Demokratische Republik Russki DRR, sowie Arkadien (mit Hoheitsgebiet in Finnland, Deutschland und der Schweiz).

Die Republik Molossia in den VSA präferiert einen Diktator und ist nur Familie.

Die Vereinten Transnationalen Republiken wollen Vertretungen von Gemeinschaften im Geiste, nicht von Nationen, international organisieren.

Es gibt viele Micronationen.

Es gibt Empire me - der Staat bin ich ist eine Dokumentation über 6 selbstverwaltete Kleinststaaten. Auf der Webseite kann man gleich einen Einbürgerungstest absolvieren.


Die Staaten Isle of Man und Kanalinseln unterliegen der britischen Krone und gehören nicht zu Großbritannien oder der EU. Die Briten haben auch noch Forewick Holm und Dry Island, sowie das noch nicht von der Krone gelöste Canvey Island.
Die 18 Färöer Inseln im Nordatlantik und gehören mit weitgehender Autonomie zu Dänemark, sind nicht Mitglied der EU.

In Kleinstaaten wie Vatikanstadt, Monaco, Nauru, Tuvalu, San Marino, Liechtenstein, Marshallinseln, St. Kitts und Nevis, Malediven, Malta läßt es sich zwar gut leben; Sie sind jedoch international anerkannt und gehören somit nicht zu Ministaaten.
Auch die Mikronation State of Sabotage (gegründet von Künstler Jelinek und Giger, von 2003 - 2013) wurde von der UNO anerkannt und zählt nicht zu den Ministaaten.

Abschließend gilt es zu bedenken, dass kleinere Staaten, wie Liechtenstein und Monaco, beträchtliche Teile ihres Steueraufkommens an große Nachbarländer für Hochschulbildung und Verteidigung abgeben.